Vom Fortbestehen der Dunkelheit
zwischen Ohnmacht und Seelenruhe
Da waren diese Jahre (1994 und 1995), als es schwierig wurde nachts rauszugehen. Ein erhöhter Puls. Laute Stimmen, die Beklemmung auslösten. Hellhörigkeit. Fehlendes Licht. Voraus ging, dass ich an hellichtem Tag von drei Männern zusammengeschlagen wurde. Am selben Tag als ich mit dem Malen meines Ateliers die neue Selbständigkeit als Fotograf gefestigt hatte. Verschwunden die Unbekümmertheit nächtlicher Streifzüge durch die Stadt. Doch die verlorene Bewegungsfreiheit wollte ich mir zurückholen und ging auf die Suche nach Entkrampfung in den dunklen Ecken von Zürich.
Die Ruhe ist mittlerweile längst zurück.
Ein Vierteljahrhundert später (2019 und 2020) wurde es für mich an den gleichen Orten auch ein Erforschen von Veränderungen. Ein Ausloten von Gegenwart. Die Orte atmen Zeit. Mit grossen alles verändernden Verwandlungen, mit kleinen kaum sichtbaren Eingriffen in der Stadtmöbilierung, mit in den Jahren verhafteten Plakatierungen, der Stadtflora, die wächst oder verschwindet und vielen anderen Indizien.